Tiergestützte Besuchsdienste (AAA = Animal Assisted Activities)

Eine Seniorin, die eine Minute zuvor noch teilnahmslos in ihrem Sessel saß, richtet ihren Blick auf den Hund und lächelt. Der Hund wird gestreichelt. Fragen werden gestellt. So ganz nebenbei verbessert sich die Befindlichkeit und die Beweglichkeit wird gefördert.

Bereits seit längerem wird in Amerika diese Erfahrung gezielt in der "Animal Assisted Therapy", der tiergestützten Therapie mit sehr guten Ergebnissen angewendet. In zahlreichen Studien konnte belegt werden, dass sich Tiere ausgezeichnet zu therapeutischen und pädagogischen Zwecken einsetzen lassen. In den USA ist diese aussichtsreiche Therapieform bereits anerkannt.

Leider ist in Deutschland die tiergestützte Therapie noch wenig verbreitet. Eine andere Art dieser Therapie ist die des tiergestützten Besuchsdienstes "Animal Assisted Activities". Hundebesitzer kommen mit ihren Tieren, den Besuchshunden, in Seniorenwohn- oder Kinderheime, in Behinderteneinrichtungen, Schulen und Kindergärten. So haben die dort anwesenden Menschen Gelegenheit Kontakte zu den Tieren und dessen Besitzern aufzubauen. Oft finden weder Familienangehörige noch professionell Pflegende einen Zugang zu z.B. an Demenz erkrankten Menschen. Dies gilt meist nicht für die Vierbeiner, sie gelten als "Türöffner" und schaffen Zugänge. In einigen größeren Städten hat sich der Erfolg der Besuchshunde herumgesprochen. Kinder in Kindergärten und Schulen lernen den richtigen Umgang mit dem Hund. Lehrer berichten staunend von der positiven Auswirkung der Besuchshunde auf die gesamte Umgangsform der Kinder untereinander.

Bei den tiergestützten Besuchsdiensten werden in der Regel keine therapeutischen Verfahren eingesetzt. Über den indirekten oder direkten Kontaktaufbau, durch Gespräche über den Hund, Spaziergänge, Spielen, Knuddeln usw., wird oftmals Erstaunliches erreicht.